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Das Geschenk für Christel

Wie einige wissen, bin ich seit einiger Zeit ehrenamtlich im Eselpark Zons tätig. Durch den Eselpark wurde mir letztes Jahr zu Weihnachten ein ganz besonderes Geschenk zuteil. Ich durfte eine selbstgeschriebene Geschichte im Dormagazin veröffentlichen.

Diese Geschichte möchte ich heute am ersten Advent mit euch teilen. Viel Spaß beim Lesen.

Es ist früh am Morgen des 24.12.2021. Im Eselpark Zons schlafen alle Tiere noch tief und fest. Alle Tiere? Nein, tatsächlich ist das kleine Eselmädchen Christel schon wach und tierisch aufgeregt.

“Sam! Sam, kannst du bitte aufwachen? Ich habe eine ganz wichtige Frage!”, und so tippt Christel ihren großen Bruder Sam mit der Hufe an. Dieser öffnet ganz verschlafen die Augen und blickt in das schokobraune Gesicht seiner kleinen Schwester. “Christel, ich bin wirklich müde. Hat das denn keine Zeit bis nachher?” fragt er. “Sam, wenn der Weihnachtsmann heute Abend kommt, woher weiß der denn, was sich jeder Einzelne von uns gewünscht hat? Oder sucht der Weihnachtsmann etwas aus? ” Sam ist sichtlich verdutzt. “Der Weihnachtsmann kennt deinen Wunsch aus dem Brief, den du ihm geschrieben hast” und damit schließt Sam seine Augen wieder. Christel spürt, wie ihr Herz einen kleinen Moment aussetzt und spürt wie Tränen in ihren Augen aufsteigen. Sie musste einen Brief an den Weihnachtsmann schreiben? Sie kann doch noch gar nicht schreiben! Nachdem seine Schwester, die sonst ohne Punkt und Komma redet, nichts mehr sagt, öffnet Sam die Augen wieder. Als er ihren Gesichtsausdruck sieht, wird auch ihm klar, dass seine kleine Schwester gar nicht schreiben kann. Durch den Schreck hellwach, versucht er seine Schwester zu beruhigen. Der Weihnachtsmann weiß doch, dass sie nicht schreiben kann und wird ihr bestimmt etwas mitbringen. Nachdem er einige Zeit auf seine Schwester eingeredet und diese sich wieder beruhigt hat, macht er sich auf den Weg zu seiner besten Freundin Rinka. Sam ist sich nämlich gar nicht so sicher, ob der Weihnachtsmann das wirklich alles weiß und ob er seiner Schwester auch etwas mitbringt. Aber damit seine kleine Schwester nicht weinend unter dem Weihnachtsbaum sitzen muss, hat er eine super Idee.

Das kleine braune Shetty-Pony Rinka war bereits aufgestanden und genießt die Stille, des frühen Morgens. Schon von weitem hört sie ihren Freund Sam, der ihr direkt das Problem schildert. Natürlich ist Rinka sofort dazu bereit, ihrem besten Freund zu helfen, damit seine Schwester ein wunderschönes erstes Weihnachtsfest erlebt. Aber wo sollen sie in weniger als 24 Stunden ein Geschenk herbekommen? Außerdem, was wünscht sich Christel überhaupt? Ratlos wenden sie sich an Christels und Sams Mama Frieda. Sie hat immer gute Einfälle, die für kleine Esel- und Ponykinder gut umzusetzen sind.

Nachdem Rinka und Sam Mama Frieda alles erklärt haben, ist diese im ersten Moment auch erschrocken. Dieses Jahr war so turbulent, da hat niemand daran gedacht, dass Christel noch gar nicht schreiben kann. “Mama, was sollen wir denn jetzt machen? Sie freut sich seit Monaten auf den ganzen Weihnachtstrubel und darauf den Weihnachtsmann kennenzulernen.” Frieda hat eine Idee! Wenn jeder etwas von sich abgeben würde, könnte man Christel ein wunderschönes Bürstenset zusammenstellen. Die Drei nehmen sich vor, sich aufzuteilen und mit allen Tieren im Stall zu sprechen. Um seine Schwester abzulenken, bittet Sam die Ponys Livia und Mala um Hilfe. Die beiden sind so gewitzt, dass sie es bestimmt unauffällig schaffen, Christel bis zum Abend zu beschäftigen. Die beiden Ponys lassen sich natürlich nicht zweimal bitten und fordern Christel zum Schneemann-Bauen heraus.

Währenddessen laufen Rinka, Frieda und Sam zu allen Tieren und erzählen ihnen von ihrer Idee. Alle Tiere halten zusammen und jeder gibt etwas dazu. So haben sie bis zum Abend einen ganzen Putzkasten mit Bürsten, Hufkratzern und Produkten zur Hufpflege zusammen. Sam ist sich sicher, dass seine Schwester sich darüber sehr freuen wird.

Am Abend ist es endlich so weit. Der Stall strahlt in bunten Farben, erleuchtet von den Lichterketten und die Tierkinder warten gespannt auf den Weihnachtsmann. Als dieser dann endlich auftaucht, überreicht er jedem ein Geschenk. Nur  Christel erhält keins. Der Weihnachtsmann ist ganz irritiert, er hat von Christel keinen Brief erhalten und auch Christel ist den Tränen nah. Da kommt Sam dem Weihnachtsmann zur Hilfe. “Lieber Weihnachtsmann, Christel kann noch nicht schreiben und wir anderen haben leider nicht daran gedacht. Darum hast du von Christel auch keinen Brief erhalten.“ Damit wendet sich Sam seiner Schwester zu: „Aber meine liebe kleine Schwester, das ist dein erstes Weihnachten und da sollst du natürlich auch dein Geschenk bekommen.” Mit diesen Worten überreicht Sam seiner kleinen Schwester ein ganz großes Geschenk. Christel ist sprachlos. Freudig packt sie das Geschenk aus und plötzlich hält sie ihr erstes eigenes Putzzeug in den Hufen. Christel ist überglücklich und umarmt glücklich jeden tierischen Mitbewohner. Auch der Weihnachtsmann ist Sam und seinen Freunden sehr dankbar und verspricht, sich für nächstes Jahr etwas ganz Besonderes als Dankeschön einfallen zu lassen.

Und so verbringen die Tiere im Eselpark Zons ein wunderschönes Weihnachtsfest.

Ein brauner Esel namens Christel steht im Stall. Vor ihr auf dem Boden liegen rosa Bürsten, Führstrick, Hufkratzer. Ihr Geschenk.
Christel mit ihren Geschenken

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Klakki
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Hier schreibe ich über das was mich interessiert, in der Hoffnung das ich nicht die Einzige bin. Themen die dich erwarten: Tiere, Serien, Bücher und Events.

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